Zwischen 15 und 40% aller Säuglinge im Alter von 3-4 Monaten sind von Dreimonatskoliken betroffen. Es ist meist kein Symptom einer ernsthaften organischen Erkrankung, sondern kann als funktionelle Störung betrachtet werden.
Unverdaute Laktose (Milchzucker), ein reizbares Nervensystem des Dickdarms, eine Laktoseintoleranz, genetische Prädisposition, Stress des Kindes (während der Schwangerschaft, während der Geburt bzw. nach der Geburt) können Ursachen für Dreimonatskoliken sein.
Stress der Eltern, so zeigen es Forschungsergebnisse, können zu einer Verschlimmerung der Koliken beitragen.
Die Diagnose „Dreimonatskoliken“ setzt voraus, dass das unstillbare Schreien an mindestens 2 Tagen pro Woche vorkommt, mehr als 3 Stunden pro Tag dauert und mindestens über 3 Wochen anhält.
Um organische Ursachen auszuschließen, ist eine schulmedizinische Untersuchung beim Kinderarzt notwendig.
Der Zeitpunkt des Einsetzens der Koliken unmittelbar nach dem Füttern deutet darauf hin, dass der Darm übererregt ist. Eine Laktoseintoleranz zeigt sich ca. 90 Minuten nach dem Füttern. Hier gibt es manchmal auch eine positive Familienanamnese.
Ein Hinweis auf eine Allergie sind häufig damit verbundene Hautveränderungen an Kopf- und Gesichtshaut (trockene, schuppige Haut, Milchschorf).
Therapie:
*Einschränkung des Kaffeekonsums
*Meidung von Gemüse aus der Familie der
Kreuzblütler (Kohl, Brokkoli, Blumenkohl u.a.)
*Meidung von Bananen
*bei Flaschenkindern: Verwendung von
laktosefreien Fertigpräparaten oder
Fertigpräparate, bei denen das Casein
hydrolysiert wurde